– lateinisch Laktoseintoleranz
Bei einer Allergie gegen Nahrungsmittel zeigt der Patient allergische Reaktionen auf
bestimmte Stoffe, die in den jeweiligen Nahrungsmitteln enthalten sind. Bei Milch ist
zu unterscheiden, ob es sich nur um eine Unverträglichkeit oder tatsächlich um eine
Allergie gegen Milch handelt.
Bei einer Unverträglichkeit, der Laktoseintoleranz, leidet der Patient an einem
Mangel am Enzym Lactase, welches den Milchzucker, die Laktose, abbaut. Er kann
geringe Mengen von Milch zu sich nehmen, ohne an Beschwerden zu leiden. Die
Laktose gelangt bei der Laktoseintoleranz ungespalten in den Dickdarm und führt
zu Blähungen und Durchfall. Bei vielen Patienten, die an einem Reizdarmsyndrom
leiden, liegt eine Laktoseintoleranz vor, ohne dass sie es wissen. Symptome, die
ähnlich sind wie bei Allergien, z. B. Kopfschmerz, Müdigkeit, Schwindelgefühl,
Schlafstörungen und Akne, können zusätzlich auftreten. Die Symptome werden
stärker, je mehr Milch der Patient zu sich nimmt. Eine Laktoseintoleranz lässt sich
feststellen, indem der Patient für einige Tage auf Speisen, die Laktose enthalten,
verzichtet. Bessert sich der Zustand des Patienten, kann er ein Glas Wasser, in dem
50 bis 100 g Milchzucker gelöst sind, trinken. Zeigen sich nach einigen Stunden
die typischen Beschwerden, liegt eine Laktoseintoleranz vor. Atem-, Blut- und
Gentests können eindeutige Ergebnisse liefern. Der Patient sollte laktosehaltige
Nahrungsmittel meiden oder Milchersatzgetränke verwenden. In Absprache mit dem
Arzt kann Lactase von außen über Kapseln oder Kautabletten zugeführt werden.
Bei einer Allergie gegen Milch verträgt der Patient überhaupt keine Milch. Ursache
dafür ist die Reaktion des Immunsystems auf Bestandteile von Milch. Milch verfügt
über fünf verschiedene Eiweißkomponenten, die zu allergischen Reaktionen führen
können. Am häufigsten wird die Allergie gegen Milch ausgelöst durch Casein und
ß-Lactoglobulin. Da allergische Reaktionen nicht gegen alle Eiweißkomponenten
der Milch auftreten müssen, können Patienten in vielen Fällen gekochte Milch oder
Sauermilchprodukte vertragen. Kinder unter einem Jahr, die nur kurzzeitig gestillt
wurden, können unter einer Allergie gegen Milch leiden. Sie klingt in vielen Fällen
bis zur Vollendung des 2. Lebensjahres ab, da die Darmschleimhaut erst reift und
toleranter wird gegen die Bestandteile der Milch. Eine Allergie gegen Milch tritt
bei Erwachsenen meist zwischen dem 20. und 50. Lebensjahr auf, Frauen sind
dabei häufiger betroffen als Männer. Es kommt zu Symptomen, die für eine Allergie
typisch sind: Neurodermitis, Urtikaria, Verdauungssbeschwerden, Blähungen,
Darmkrämpfe, Durchfall, Darmentzündungen, Husten, allergisches Asthma und
Kreislaufbeschwerden. In schweren Fällen kann ein anaphylaktischer Schock
auftreten.
Bei der Allergie gegen Milch können die Symptome sofort auftreten als Typ-I-
Reaktion, aber auch erst einige Stunden nach dem Genuss von Milch als Typ-IV-
Reaktion. Über einen Reibe- oder Pricktest und über einen ergänzenden Bluttest
kann der Arzt feststellen, ob eine Allergie gegen Milch vorliegt und gegen welche
Eiweißkomponenten eine Allergie besteht. Eine Allergie gegen Milch kann behandelt
werden mit milcheiweißfreien Nahrungsmitteln. Hafer-, Mandel-, Kokosnuss-
und Sojamilch bieten Alternativen zu Kuhmilch. Auf die Zusammensetzung von
Milchprodukten ist zu achten, da einige Bestandteile der Milch durchaus vertragen
werden können.
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